Baseball: Team des TSV Wolfsburg hat nach Aufstieg wieder Hoffnung – Stadion marode, Zukunft ungewiss
Den ersten Schritt aus der Versenkung heraus machten die Baseballer des TSV Wolfsburg. Der Aufstieg der Yahoos in die Landesliga ist vorzeitig geschafft. Nach dem finanziellen Kollaps vor gut drei Jahren, dem damit verbundenen Bundesliga-Zwangsabstieg und Fall ins Niemandsland gibt es nun einen Hoffnungsschimmer.
Sportlicher Aufschwung ist auch dringend nötig. Denn: Die Zukunft des maroden Baseballstadions auf dem Gelände des ehemaligen Freibads West ist offen und wird in den Gremien der Stadt diskutiert. Von Abriss bis Erhalt – alles ist möglich. Sportliche Erfolge sind da ein gutes Yahoos-Argument, um auf politischer Ebene Unterstützung zu bekommen. Getan werden müsse am Stadion auch dringend etwas: „Jeder kleine Fußballverein hat ein besseres Stadion“, klagt Trainer Cristian Rollo. „Wir haben kein Wasser, kein Klo, keine Dusche. Selbst das Mähen des Rasens übernehmen wir selbst“, berichtet Rollo. „Und dann behaupten einige Politiker noch, dass wir ein pompöses Stadion hätten“, ärgert sich der TSV-Coach.
Eine Verbesserung der Situation ist durch den Aufstieg in die fünfte Liga nach Meinung des Trainers nicht zu erwarten: „Das hilft vielleicht ein bisschen bei der Sponsorensuche, besser wäre aber natürlich die Verbandsliga“, nennt Rollo auch gleich das neue sportliche Ziel.
Auf Unterstützung durch die Stadt hofft Rollo nicht. „Dafür ist Baseball in Wolfsburg leider nicht populär genug“, sagt Rollo. Es war immerhin mal so bekannt, dass die Kommune 1997 einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro für die etwa 150.000 Euro Baukosten gewährte, um den Bundesliga-Baseballern eine adäquate Arena zu ermöglichen. Allerdings spielten die Yahoos nur bis 2002 darin. Dann gaben sie aus finanziellen Gründen auf und verschwanden in der Versenkung. Deshalb zeigt TSV-Spartenleiter Thomas Huhnholz auch Verständnis für die aktuelle Zurückhaltung der Kommune: „Woher soll die Stadt das Geld nehmen?“
Fälle von Vandalismus und Diebstahl verstärken allerdings den schlechten Zustand des Stadions. „Uns wurde schon vieles gestohlen: Bälle, Keulen, Netze und andere Ausrüstungsgegenstände“, berichtet Spieler Dominic Stripling. „Und ständig wird etwas kaputt gemacht. Zuletzt unsere Musikboxen für die Spiele“, sagt Rollo frustriert. Der Spartenleiter zeigt seinen zurzeit 14 Spielern der ersten Männermannschaft zumindest sportlich eine Perspektive auf: „Die Verbandsliga könnte ich mir finanziell schon vorstellen“, sagt Huhnholz. Aber sichert die langfristig den Fortbestand der Yahoos-Heimstätte?